Anlässlich ihrer kürzlich durchgeführten Jahresversammlung hat die SP Bischofszell auch das Kreditbegehren Sanierung Haldenstrasse diskutiert. An einer örtlichen Begehung haben sich die Mitglieder noch vertiefter mit der Situation auseinandergesetzt.

Für die SP stimmt das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht: Sanierungskosten von Fr. 4,5 Mio. für einen Strassenabschnitt von 150 Metern ergeben einen Meterpreis von Fr. 30’000! Seit der Sperrung der Strasse hat sich das Verkehrsaufkommen nahezu halbiert. Nach einer Sanierung wird ein erneuter Schleichverkehr mit zunehmenden Frequenzen und erhöhten Geschwindigkeiten befürchtet. Der aktuell sichere Schulweg wird gefährlicher! Die Sanierung (6m breite Strasse!) lockt erneut auch Schwerverkehr (40t-Lastwagen!) an. Das wird mittelfristig zu weiteren Sanierungskosten auf der ganzen Haldenstrasse führen – «ein Fass ohne Boden»! Im Weiteren fordert die SP mehr Investitionen in den öV statt in Strassen. Die «Drohung», ohne Sanierung gehe die Langsamverkehrsverbindung verloren, kam bei den Parteimitgliedern nicht gut an: Auch ohne Sanierung kann der Abschnitt für den Fuss- und Veloverkehr noch lange aufrechterhalten werden. Bei einer Annahme des Kreditbegehrens wird eine Spaltung der Haldener Bevölkerung befürchtet: Die mittlere und obere Halden ist den lästigen Verkehr weitgehend los und die Lebensqualität in der unteren Halden leidet erneut unter dem zunehmenden Verkehr. Bischofszell hat schon jetzt einen sehr hohen Steuerfuss. Der Strassenkredit könnte den Steuerfuss zusätzlich nach oben beeinflussen. Andere, auch dringende Projekte werden zurückgestellt: Wärmetechnische Sanierung diverser städtischer Liegenschaften, Neugestaltung des Bahnhofplatzes Bischofszell Stadt mit Veloparkplätzen und behindertengerechtem Bushof etc. Es ist auch mit steigenden Sozialhilfekosten und Krankenkassenprämienverbilligungen zu rechnen.

Aus diesen und weiteren Gründen lehnt die SP Bischofszell den Kreditantrag von Fr. 4,5 Mio (brutto) für die Sanierung der Haldenstrasse ab.